18. April 2024

Urban Legend

Dystopie sind in Computerspielen gang und gäbe. Eines der hervorragendste Elemente der Dystopie, die Überwachung wird nun vom Spiel Urban Legend auf völlig neue Art und Weise umgesetzt. Das Gesichts des Spielers wird per Webcam in Echtzeit auf den Avatar übertragen. Hat er sein Gesicht im falschen Augenblick nicht unter Kontrolle, folgen darauf im Spiel Konsequenzen.

Innerhalb von Urban Legend findet sich der Spieler innerhalb eines Überwachungsstaat wieder. Menschen werden mit unterschwelligen Botschaften der Medien ruhig gestellt und haben keine wirkliche Kontrolle über ihr Leben mehr. Einzige Ausnahme bildet eine Rebellenorganisation, die Mitmenschen dabei hilft, ihr Leben zurück zu gewinnen. Die Aufgabe des Spielers ist es, elektronische Plakatwände zu hacken und so die Staatspropaganda durch eine Rede Bryons, dem Rebellenführer, zu ersetzen. Eine zweite Gruppe Spieler versucht, als Polizisten die Hacker zu demaskieren. Die einzige Möglichkeit bietet die Mimik der ersten Gruppe, wenn sich diese durch die Stadt bewegt. Lächelt der Spieler nicht, während er von den Scannern untersucht wird, kann er von den Polizisten entdeckt werden. Seine einzige Möglichkeit ist dann die Flucht, bei der er verschiedene Möglichkeiten besitzt. Dabei ist vor allem die Option interessant, den Polizisten die Alltagskleider der Bürger anzuziehen, da dies zu Verwirrungen innerhalb der Ordnungshüter führt. Da Polizist weiß von diesem Kleiderwechsel nicht und kann deswegen auch schwieriger von seinen Mitspielern erkannt werden – dass er selbst getasert wird, weil er wie ein Verbrecher auf der Flucht wirkt, ist wahrscheinlich. Eine dritte Spielergruppe, die Mechaniker, helfen der Polizei dabei, neue Anschlagsorte zu ermitteln und die Plakatwände zu reparieren. Das Team, das am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt.

Das Spiel wird derzeit im Rahmen des Gamecast-Forschungsprojekt der Hochschule Mittweida entwickelt und soll noch 2013 als Open-Beta zur Verfügung stehen. Neben dem einzigartigen Spielkonzept, ist es auch die beeindruckende Film-Noir-Atmosphäre, die die Nominierung für den Deutschen Computerspielpreis in der Kategorie „bestes Nachwuchskonzept“ rechtfertigt.