28. März 2024

Warum die De-Mail besser ist als ihr Ruf

Seit der Einführung der De-Mail hagelt es Kritik von allen Seiten. Dennoch ist die Verschlüsselung mehr als nur ein Marketing-Gag. Bis jetzt wurden E-Mails in der Regel unverschlüsselt versendet. Das bedeutet, dass im Prinzip jeder zu jedem Zeitpunkt die Mails lesen kann, solange er Zugriff auf den entsprechenden Server hat. Verschlüsselung ist ein kompliziertes Thema. Der Großteil der Nutzer ist für die Gefahren nicht ausreichend sensibilisiert und besitzt nicht die technischen Kenntnisse, um die Verschlüsselung selbst vorzunehmen. Unter diesem Gesichtspunkt ist die De-Mail eine wesentliche Verbesserung, da sie auch von nicht vorgebildeten Kunden genutzt werden können. Zudem ermöglicht sie eine sichere Kommunikation zwischen Behörden und Kunden. Die Telekom vergleicht dies mit einer Postkarte, die im Prinzip jeder auf dem Weg lesen kann, und der Sicherheit beim Online-Banking und so falsch ist das Gleichnis nicht. Vor allem für den normalen Nutzer kann die Email-Kommunikation wesentlich sicherer werden.

Einer der häufigsten Kritikpunkte ist die mangelnde Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Sie ist zwar im Standard nicht implementiert, die Nutzung ist individuell jedoch möglich. Hierfür muss lediglich ein öffentlicher Schlüssel in den Verzeichnisdienst hochgeladen werden. Der Adressat muss diesen natürlich ebenfalls kennen. Das Vorgehen ist jedoch selbst für Durchschnittsnutzer nicht besonders kompliziert und erfordert lediglich einen gewissen Mehraufwand. Die Festplatten, auf denen die entschlüsselten Mails überprüft werden, sind außerdem ebenfalls verschlüsselt. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass sie von irgendjemandem gelesen werden, es sei denn, er hat aufgrund eines Ermittlungsverfahrens die erforderliche Legitimation.

Die Kosten sind im Vergleich zu einem Einschreiben oder einem Standardbrief wesentlich günstiger und betragen nur ungefähr 2/3 des Preises, der bei der Post zu entrichten wäre. Dafür kommen die Mails wesentlich schneller an. Wer kritisiert, dass er dauerhaft online sein müsse, um keine wichtigen Mails zu verpassen, kann außerdem beruhigt werden: Damit die Mail tatsächlich als empfangen gilt, muss sich der Nutzer eingeloggt haben.